Die Rauschreduzierung ist ein Verfahren in der digitalen Fotografie, um störende Bildartefakte (sogenanntes Bildrauschen) zu minimieren. Besonders bei hohen ISO-Werten, langen Belichtungszeiten oder dunklen Szenen treten Farbrauschen und Helligkeitsrauschen auf – sichtbar als bunte oder körnige Pixel, die die Bildqualität beeinträchtigen können. Rauschreduzierung sorgt für glattere, sauberere Bilder, kann aber bei falscher Anwendung Details verwischen.
Welche Arten von Rauschen gibt es?
🔹 Luminanzrauschen:
- Helligkeitsschwankungen – wirkt wie grobes Filmkorn
- Besonders in Schatten und bei dunklen Tönen sichtbar
🔹 Farbrauschen (Chromarauschen):
- Bunte Pixel in homogenen Flächen
- Tritt oft bei extremen ISO-Werten oder schlechter Signalverarbeitung auf
Methoden der Rauschreduzierung:
🧠 In der Kamera (intern):
- Automatisch bei hohen ISO-Werten oder langen Belichtungen
- Einstellungen oft: „Standard“, „Stark“, „Aus“
🖥️ In der Nachbearbeitung (extern):
- Programme wie Adobe Lightroom, Photoshop, DxO PureRAW, Topaz DeNoise AI
- Separat einstellbar für Luminanz- und Farbrauschen
- Kombination aus Rauschminderung und Detailschutz
📸 Langzeit-Rauschreduzierung:
- Kamera nimmt nach der eigentlichen Aufnahme ein „dunkles Bild“ auf und subtrahiert Hotpixel
- Effektiv bei Langzeitbelichtungen und Nachtaufnahmen
Praxis-Tipps zur Rauschvermeidung:
✅ Niedrigstmöglichen ISO-Wert wählen
✅ Richtig belichten – unterbelichtete Bilder rauschen beim Aufhellen stärker
✅ RAW-Format verwenden für bessere Kontrolle in der Nachbearbeitung
✅ Gezielte Rauschreduzierung nur dort einsetzen, wo sie wirklich nötig ist
Achtung:
Zu starke Rauschreduzierung kann feine Details zerstören, z. B. Hautstruktur, Texturen oder kleine Kontraste. Hier hilft eine selektive Anwendung auf bestimmte Bildbereiche oder Ebenen.