Der Begriff Kamerawackler wird meist negativ verwendet, wenn versehentliches Verwackeln zu einem unscharfen Bild führt. In der künstlerischen Fotografie kann diese Technik jedoch bewusst eingesetzt werden – als sogenannter Intentional Blur oder Intentional Camera Movement (ICM). Dabei wird die Kamera während der Belichtung gezielt bewegt, um kreative Effekte wie Verwischungen, Dynamik oder abstrakte Formen zu erzeugen.
Was ist Intentional Blur?
🎨 Eine gestalterische Technik, bei der durch gezielte Bewegungen der Kamera während längerer Belichtungszeit Unschärfe bewusst ins Bild integriert wird
📷 Ziel ist nicht technische Perfektion, sondern künstlerischer Ausdruck und Emotion
🌊 Bewegungen können horizontal, vertikal, kreisförmig oder frei sein – je nach gewünschtem Effekt
Einsatzmöglichkeiten:
🌳 Landschaftsfotografie: Verwischte Baumstämme, Wiesen oder Wasserflächen
🕺 Tanz, Bewegung, Menschen: Dynamik durch Bewegung sichtbar machen
🖼️ Abstrakte Fotokunst: Linien, Farben und Formen als grafisches Motiv
🌆 Stadtlichter: Bewegte Lichter in der Nacht erzeugen leuchtende Spuren
Technische Grundlagen:
🕰️ Nutze lange Belichtungszeiten – z. B. 1/4 Sekunde bis mehrere Sekunden
🌞 Arbeite mit ND-Filtern, um auch bei Tageslicht lange Belichtungen zu ermöglichen
📷 Manueller Modus oder Zeitvorwahl (S/Tv-Modus) empfiehlt sich
🎯 ISO möglichst niedrig, um überbelichtete Bereiche zu vermeiden
Tipps zur Umsetzung:
✅ Experimentiere mit verschiedenen Bewegungsmustern (z. B. Schwenken, Drehen, Ruckeln)
✅ Nimm mehrere Aufnahmen auf – jedes Bild ist einzigartig
✅ Kombination mit festem Element im Bild kann den Effekt verstärken
✅ In der Nachbearbeitung kannst du Farben, Kontraste oder Strukturen noch verstärken