Abblenden bedeutet in der Fotografie, die Blendenöffnung eines Objektivs zu verkleinern, also eine höhere Blendenzahl (z. B. f/8 statt f/2.8) zu wählen. Dadurch gelangt weniger Licht auf den Sensor, was jedoch einige positive Effekte auf Schärfe, Tiefenschärfe und Bildqualität hat. Es ist ein zentrales gestalterisches Mittel und ein technischer Trick zugleich.
Was passiert beim Abblenden?
🔽 Kleinere Blendenöffnung (größere f-Zahl)
🔍 Mehr Schärfentiefe – Vorder- und Hintergrund werden schärfer
📷 Weniger Abbildungsfehler wie Vignettierung oder chromatische Aberration
🎯 Höhere Gesamtbildschärfe, insbesondere im mittleren Blendenbereich (z. B. f/5.6–f/11)
Wann solltest du abblenden?
✅ Landschaftsfotografie: Für durchgehende Schärfe von vorne bis hinten
✅ Architekturfotografie: Wenn Details im ganzen Bild wichtig sind
✅ Makrofotografie: Um trotz kurzer Distanz eine gewisse Tiefenschärfe zu erreichen
✅ Gegenlichteffekte reduzieren: Weniger Streulicht durch kleinere Öffnung
Achtung – die Grenze zum Beugungseffekt:
❗ Zu starkes Abblenden (z. B. f/22 oder kleiner) kann zu Beugungsunschärfe führen – ein physikalischer Effekt, der das Bild trotz kleiner Blende wieder weicher macht
🔎 Sweet Spot: Die optimale Blende für maximale Schärfe liegt bei den meisten Objektiven zwischen f/5.6 und f/11
Praxis-Tipp:
Wenn du manuell fotografierst, nutze Abblenden gezielt als Werkzeug: mehr Kontrolle über Schärfeverlauf, Licht und Bildwirkung. Achte bei wenig Licht auf die notwendige Verschlusszeit oder ISO-Anpassung.